
Vier ganze Mädels, die bald in Mitteldorf auf dem Spielplatzabend auftreten
Es hat schon fast Tradition auf dem Spielplatzabend, dass jungen Nachwuchstalenten aus unserer Region eine Bühne geboten wird. Vor ihrem Auftritt zum diesjährigen Spielplatzabend besuchten wir die jungen Musikerinnen bei zwei Proberaumsessions. Dabei einstand ein kurzes Video und dieses Interview:
Wie habt ihr euch als Band zusammengefunden, und was hat euch dazu inspiriert, gemeinsam Musik zu machen?
Als wir in die 5. Klasse gekommen, haben wir uns kennengelernt und uns schnell als Gruppe angefreundet, da wir uns auch teilweise schon vorher kannten. Beim Benefizkonzert unserer Schule, was jedes Jahr durch die 11er organisiert wird, haben wir gemerkt, dass jeder von uns ein anderes Instrument spielt und kamen spontan auf die Idee daran teilzunehmen. Mit dem Song „Je ne parle pas francais“ von Namika haben wir den Talentwettbewerb auch direkt gewonnen und probten von da an als Schülerband unseres Gymnasiums. Aber erst seit anderthalb Jahr proben wir mit Wilmas Gitarrenlehrer Micha (Michael Schmiedel, Red.), der uns motiviert und sehr gut voranbringt.
Ihr covert bekannte Rock- und Pop-Songs. Gibt es eine bestimmte Richtung oder Ära der Musikgeschichte, die euch besonders inspiriert?
Wir wollen uns nicht richtig auf eine Richtung festlegen, sondern von allem etwas im Programm haben, damit für jeden was dabei ist. Über bekannte Rock- und Popsongs aus den 80ern und 90ern freut sich besonders unsere Schlagzeugerin, da diese im Gegensatz zu moderneren, elektronischen Songs einen „ordentlichen“ Rhythmus haben, wodurch sie sich besser covern lassen und außerdem bei Vätern sehr gut ankommen.
Wie wählt ihr die Songs aus, die ihr covert? Gibt es Titel, die ihr unbedingt noch spielen möchtet?
Jede von uns schlägt hin und wieder einen Titel vor, den sie mag oder vor Kurzem im Radio gehört hat. Dann wird einfach angehört und ausprobiert. Als nächstes wollen wir unbedingt einige Worship-Songs in unsere Setlist aufnehmen, da wir alle christlich sind und die Musikrichtung sehr motivierend ist. Deshalb freuen wir uns schon besonders auf unseren Auftritt zum Gemeindefest in Beutha am 15.06.2025.
Verpasst ihr den Songs eure eigene Note? Wenn ja, wie geht ihr dabei vor?
Wir müssen die Songs natürlich auf unsere Band anpassen. Viele Rocksongs haben beispielsweise mehrere Gitarren oder kein Klavier/Synthesizer. Deswegen verlagern wir Gitarrenspuren aufs Klavier oder experimentieren mit Rock-Orgeln und anderen Soundeffekten. Außerdem hat unsere Sängerin eine verhältnismäßig tiefe Stimme, weswegen wir Songs transponieren und an ihre Tonlage anpassen. Wenn jemand Ideen für eine Melodie oder ein Riff hat, werden diese natürlich auch mit eingebaut.
Gibt es Musikerinnen oder Bands, die euch besonders beeinflusst haben?
Besonders geprägt hat uns die Band OKB, deren Mitglieder 2 Jahre älter sind als wir und die auch unsere Schule besuchten. Sie waren oft ein Vorbild für uns und motivierten uns, weiterzumachen. Außerdem lernen wir sehr viel von Micha, der uns durch seine guten Ideen inspiriert.
Habt ihr bereits eigene Songs geschrieben oder plant ihr, in Zukunft auch eigene Musik zu veröffentlichen?
Bis jetzt haben wir noch keine eigenen Songs geschrieben, aber wir lassen uns diese Möglichkeit für die Zukunft offen.
Wie sieht euer Probenalltag aus? Gibt es besondere Rituale oder Herausforderungen?
Wir proben meistens einmal pro Woche in der Schule oder mit Micha in der Musikschule. Wenn wir allein Proben, gibt es zuerst immer Essen, damit wir unseren Energiespeicher vor der Probe wieder voll aufladen können. Als nächstes weisen wir unsere Gitarristin darauf hin, sich nicht auf ihr eigenes Kabel zu setzten, da dies häufiger vorkommt und dadurch schnell kaputt geht. Danach wird sich aufgewärmt – das heißt, alle spielen durcheinander auf ihren Instrumenten. Das verbieten wir allerdings unserer Schlagzeugerin, da sie sonst bevorzugt laut spielt. Nach dem anfänglichen Chaos spielen wir erst „alte“ Lieder durch bevor wir uns einem Neuen widmen.
Was war euer bisher aufregendster Auftritt, und gab es dabei unerwartete Erlebnisse?
Unser außergewöhnlichster Auftritt war bis jetzt ein Wohnzimmerkonzert für 4 Leute in Lugau, die uns bei einem anderen Auftritt im Paletti-Park angesprochen und gebucht haben. Da wir so etwas noch nie vorher gemacht haben, waren wir sehr aufgeregt, aber im Endeffekt war es ein sehr inspirierendes Erlebnis durch die gelassene Atmosphäre aufgrund der wenigen Leute. Am meisten überrascht hat uns der Hund der Familie, welcher bei zunehmender Lautstärke einschlief. Allerdings war unser aufregendster Auftritt in der 5. Klasse beim Talentwettbewerb, wo wir das erste Mal vor Publikum gespielt haben und unerwarteterweise nur ein E-Schlagzeug zur Verfügung hatten, worauf unsere Schlagzeugerin noch nie zuvor gespielt hat. Das hat das Zusammenspiel erschwert und umso überraschter waren wir, als wir trotzdem gewonnen haben.
Welche Ziele habt ihr als Band für die Zukunft – geht es nach dem Gymnasium mit 8/2 weiter? Träumt ihr von größeren Bühnen oder einer eigenen Tour?
Wir wollen uns auf jeden Fall die Möglichkeit offenhalten, uns nach dem Abi immer noch regelmäßig zu treffen und Musik zu machen, da wir dadurch gleich einen Anhaltspunkt haben, zusammenzukommen und gemeinsam Zeit zu verbringen. Und, wer weiß, vielleicht kommt ja doch die große Tournee durch Amerika. 😉
Was bedeutet Musik für euch persönlich?
Musik bietet uns im stressigen Schulalltag die einzigartige Möglichkeit abzuschalten. Außerdem können wir dadurch gemeinsam Zeit verbringen und stärken unsere Freundschaft und den Zusammenhalt untereinander durch die gemeinsame Musik. Sie dient als Inspirationsquelle und wir können als Freunde Spaß haben.
Wie seid ihr zu eurem Bandnamen gekommen?
Die Idee kam uns Anfang des Schuljahres, seitdem wir gemeinsam einen Mathe-Leistungskurs besuchen. Deshalb wollten wir „etwas mit Zahlen“ machen. Und wenn man 8/2 kürzt, erhält man 4, was symbolisch dafür steht, dass wir 4 Mädels zusammen etwas Ganzes ergeben.
Vielen Dank für das Interview!
