Der FSV-Nachwuchs wagt den Schritt aufs Großfeld

Nach einer sehr prägenden und fußballerisch überragenden Saison 21/22 in der D-Jugend mit dem Vizemeistertitel im Erzgebirge stand das Team an einem Scheideweg. Mit nur drei Spielern, die altersmäßig in die C-Jugend aufrücken mussten, gab es nun mehrere Möglichkeiten die Saison 22/23 anzugehen. Nach vielen Gesprächen innerhalb des Trainerteams, mit den Spielern und den Eltern war das Ergebnis nahezu einstimmig. Um die seit nun mehr fünf Jahren gewachsene Mannschaft nicht auseinander zu reißen, lautete die Entscheidung: Wir gehen geschlossen in die C-Jugend.

Somit starteten wir im September mit einem Kader von 17 Spielern. Vier davon aus dem Jahrgang 2008, zwei aus dem Jahrgang 2009 und 11 Spieler, die 2010 geboren sind und somit hätten noch D-Jugend spielen können. Außerdem hatte lediglich ein Spieler bereits Erfahrungen auf dem Großfeld gesammelt. Somit war bereits vor dem Saisonstart klar, dass die Ziele niedrig gesteckt werden müssen. Dementsprechend wurde die Vorbereitung in erster Linie dazu genutzt, um den Spielern die Aufgaben auf dem neuen Spielfeld theoretisch und praktisch näher zu bringen sowie das Team noch enger zusammenzuschweißen. Dafür führten wir zusätzlich zum regulären Training zwei Trainingswochenenden durch, bevor wir am 10.09. mit dem ersten Punktspiel gegen SV Fortuna Niederwürschnitz starteten.

Trotz aufopferungsvollem Kampf setzte es zum Auftakt ein deutliches 0:10. Auch wenn es merkwürdig klingen mag, war das Trainerteam dennoch ausgesprochen stolz auf seine Mannschaft. Die Anzahl an individuellen Fehlern war an dem Tag zu hoch, auch die Orientierung fehlte noch vollständig, aber wie sich das Team dennoch bei jedem Spielstand gemeinsam gegen jedes weitere Gegentor wehrte, war bemerkenswert.

Nach zwei weiteren Wochen Training erreichten wir gegen den FSV Burkhardtsdorf ein unerwartetes 3:3, welches gefeiert wurde wie ein Sieg. Und nur wenige Tage später holten wir gegen den Oelsnitzer FC bereits unseren ersten Dreier mit einem souveränen 2:0 Erfolg. Durch eine Spielverlegung trafen wir bereits eine Woche später wieder auf Oelsnitz, dieses Mal mit dem besseren Ausgang für die Schwarz-Gelben, Ergebnis wiederum 2:0.

Die nächsten Wochen arbeitete der FSV weiter akribisch an sich und ging Ende Oktober in das Rückspiel beim SV Niederwürschnitz. Mit einem neuen Spielsystem und Veränderungen auf einigen Positionen konnte man plötzlich mithalten und setzte immer wieder spielerische Akzente. Durch einen Treffer in der letzten Spielminute holte das Team mit einem 2:2 einen weiteren Punkt.

Nur zwei Tage später verfiel man aber leider wieder in alte Muster und konnte zwei Ausfälle von Stammspielern nicht kompensieren. Aufgrund fehlender Zweikampfführung und Angst vor der körperlichen Überlegenheit des Gegners, kassierte man zu Recht eine 8:0 Niederlage. Aber auch gegen diesen Gegner wäre uns nur kurze Zeit später fast die Revanche gelungen. Mit viel läuferischem Aufwand setzten wir die SpG Gornsdorf/ Thalheim durch hohes Pressing frühzeitig unter Druck und verzeichneten in den ersten Minuten einige Chancen. Leider blieb die Pfeife des Neutralen trotz klarem Foul in der 3. Minute stumm. Es entwickelte sich ein attraktives und ausgeglichenes Spiel mit Torgelegenheiten auf beiden Seiten. Aufgrund schwindender Kräfte mussten wir uns am Ende durch Gegentore in der 55. und 66. Spielminute aber leider doch noch geschlagen geben. Aber wieder einmal konnte man die rasante Weiterentwicklung des Teams sehen.

Im letzten Spiel gegen den FSV Burkhardtsdorf brachten die Jungs und Finja nochmal alles aufs Feld, was sie in den letzten Monaten gelernt hatten. Durch zwei schnelle Treffer in der 8. und 21. Minute hatten die Mitteldorfer das Geschehen schnell unter Kontrolle, so dass alle Spieler nochmal ausreichende Spielzeit erhalten konnten. Am Ende belegte das Team in der Staffel Nord den dritten Rang. und spielt ab Mitte März in der Platzierungsrunde.

Teamgeist wird bei der FSV-Jugend großgeschrieben

Unter Berücksichtigung der Altersstruktur und der kompletten Unerfahrenheit hat die Mannschaft die Erwartungen im ersten halben Jahr weit übertroffen. Im Durchschnitt war das Team 1,5 Jahre jünger als ihre Gegner, was gerade mit beginnender Pubertät kein zu unterschätzender Faktor ist. Aber durch viel Ehrgeiz, einem Wir-Gefühl und hoher fußballerischer Qualität hat man den Übergang besser gemeistert, als gedacht. Darauf können die Spieler und die Trainerinnen unglaublich stolz sein! Alle Beteiligten wurden für ihren mutigen Schritt vor der Saison belohnt. Aus diesem Grund gilt auch den Eltern der Spieler ein großes Dankeschön für ihr Vertrauen in ihren Nachwuchs sowie ins Trainerteam.

Text: Christin Schilling | Bilder: Mandy Richter

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